In Planung: 70 Wohnungen an der Vogelsangstraße in der Nordstadt

Zwischen Vogelsangstraße und Römerstraße plant der Neusser Bauverein fünf nachhaltige Neubauten nach einem Entwurf von Schmale Architekten zu errichten. Insgesamt sollen 70 Wohneinheiten entstehen.

Ein besonders zukunftsweisendes Wohnprojekt plant derzeit der Neusser Bauverein: An der Römerstraße und Vogelsangstraße soll ein Ensemble aus vier Mehrfamilienhäusern und einem L-förmigen Riegel entstehen, die den dortigen Bestand intelligent und Flächenschonend ergänzen. Insgesammt sollen 70 Wohneinheiten entstehen.

„Bei diesem Projekt setzen wir auf die Cradle-to-Cradle-Philosophie, die alle ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte von Gebäuden bereits in der Planungsphase berücksichtigt – und dafür ausschließlich auf kreislauffähige Materialien setzt“, sagt Dirk Reimann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Neusser Bauvereins. Das bedeutet: Die Neubauten werden in Holz-Hybridbauweise errichtet: eine Kombination aus Stahlbeton für z.B. Treppenhäuser, Aufzugsschächte, Parkdeck usw. im Zusammenspiel mit Holzrahmenbau in den Wohnbereichen. Das vereinigt die Vorteile der unterschiedlichen Werkstoffe und nutzt gleichzeitig die Stärken der einzelnen Materialien. Zusätzlich wird durch die Material-Trennbarkeit das Recyclingpotential sichergestellt.

Vier Mehrfamilienhäuser mit jeweils zwölf Wohnungen sollen entlang der Römerstraße gebaut werden. Gemeinsam mit den Neubauten auf der gegenüberliegenden Straßenseite bilden sie ein modernes und großzügiges städtebauliches Ensemble.

Ein weiteres Mehrfamilienhaus mit 22 Wohneinheiten soll auf einem Grundstück errichtet werden, das derzeit noch als Garagenhof genutzt wird. Die Parkplätze werden aber nicht verschwinden, sondern weiterhin je 50 Stellplätze für Fahrzeuge und Fahrräder bieten. Zudem ist ein Mobilitäts-Hub geplant.

Die Dachfläche des Parkplatzgeschosses wird zur begrünten, begehbaren Dachterrasse mit Pflanzkübeln für Großsträucher und Kleinbäumen.

„Geplant ist, dass die energetischen Kennwerte deutlich unter den vorgeschriebenen Mindeststandards liegen“, sagt Dirk Reimann. Das wird mit hochgedämmten Außenwänden und Decken, Wärmepumpentechnik und zur Stromversorgung Photovoltaikanlagen auf den Dächern (teilweise auch in die Fassade integriert) erreicht. „Das führt neben den positiven ökologischen Aspekten zu einer deutlichen Reduzierung der Wärmekosten für die Bewohner. Die Gebäude werden somit nicht nur gestalterisch, sondern auch aufgrund der niedrigeren Nebenkosten von hoher Attraktivität sein“, sagt Dirk Reimann.

Visualisierungen: Schmale Architekten, Grevenbroich