Kita-Kinder entdecken die Welt der Insekten

Die Kinder der Kita Am Baldhof entdecken mit Garten- und Umweltpädagogin Gundula Kerekes Sträucher, die Insekten Unterschlupf und Vögeln gleichzeitig Nahrung durch ihre Samen bieten.

Was krabbelt da eigentlich im Kita-Garten? Und wo sind die Insekten im Winter?

Fragen wie diese stellten sich die Kindergartenkinder der Kita Am Baldhof. Zu Besuch war Gundula Kerekes, Garten- und Umweltpädagogin des Neusser Bauvereins. Die Naturgärtnerin möchte auch den Kleinsten die Welt der Insekten näherbringen und ein Bewusstsein für die Umwelt schaffen. Die Kita Am Baldhof war die erste Kindertagesstätte, in der diese Veranstaltungsreihe des Bauvereins angeboten wird. Die weiteren vom Neusser Bauverein erbauten Kitas folgen im Laufe des Jahres.

Maxim kennt aus seinem eigenen Garten schon viele Insekten. „Ich habe dort schon Hummeln, Marienkäfer, Grashüpfer und Schmetterlinge gesehen“, sagt der Sechsjährige. Was die Insekten alle gemeinsam haben, zeigt Gundula Kerekes anhand einer Zeichnung: alle haben sechs Beine, Fühler und manche von ihnen Flügel. Dann konnten die Kinder selbst loslegen und unter Anleitung von Gundula Kerekes ein Insekt malen. Der fünfjährige David freut sich, dass er nun eine Biene zu Papier bringen kann.

Mit den abgeschnittenen Bambushölzern wird nun ein Insektenhotel gebaut.

Lebendige Insekten sind oftmals nicht so leicht zu beobachten. Darum hat die Umweltpädagogin präparierte Schmetterlinge mitgebracht. Die Kinder freuen sich, das Tier mal aus der Nähe sehen zu können. „Der Schmetterling sieht ein bisschen aus wie Batman in schwarz-weiß“, findet der sechsjährige Karim, als er die Becherlupe mit einem Schwalbenschwanz-Schmetterling in den Händen hält. Und gelangt dann mal ein Tier wie eine Spinne ins Haus, weiß die sechsjährige Sherine schon, wie man sie unbeschadet wieder ins Freie bringt. „Mit einem Becher und einem Blatt Papier ganz vorsichtig. Meine Mama hat das schon oft gemacht“, erzählt sie.

Unter Anleitung von Gundula Kerekes und Fachkraft Kenan Hörst wurde Bambus in Stücke geschnitten, die dann in ein neues Insektenhotel eingesetzt wurden. Der Hohlraum der Bambushölzer bietet vor allem Bienen in den kalten Wintermonaten Schutz. Die fertigen Insektenhotels haben einen Platz im Garten der Kita Am Baldhof gefunden. Emma freut sich über die neuen Insektenhotels im Garten. „Jetzt wohnen bald viele Bienen bei uns“, sagt die Sechsjährige.

„Die Kinder waren heute sehr interessiert und haben gut mitgemacht. Einige wussten schon sehr viel über Insekten. Ich freue mich nun auf den nächsten Kindergarten“, resümiert die Gartenpädagogin des Neusser Bauvereins, Gundula Kerekes.

Mit solchen Veranstaltungen möchte der Neusser Bauverein ein Bewusstsein für Natur und Umwelt schaffen. Das Insektensterben schreitet immer weiter voran. „Besonders das Sterben ganzer Bienenpopulationen ist besorgniserregend. Umso wichtiger ist es, die Artenvielfalt zu schützen und aufrecht zu erhalten“, sagt Gundula Kerekes.

Der Neusser Bauverein hat hierzu auf vielen Grünflächen Wildblumenwiesen angelegt, die den Bienen und anderen Insekten ein neues Zuhause, Nahrung und auch Schutz bieten sollen. Solche Flächen sind zum Beispiel an der Wingenderstraße und Am Kotthauserweg zu finden. Aber auch an der Plankstraße, Marienburger Straße, Jaegersstraße, Römerstraße sowie an der Hülchrather Straße, Weckhovener Straße und der Euskirchener Straße sind naturnahe Gärten und Flächen angelegt beziehungsweise naturnah aufgewertet worden.

Dort wachsen vor allem heimische Pflanzen, die auch über den Winter nicht geschnitten werden. „Diese Pflanzen bieten vielen Insekten Unterschlupf im Winter. Gleichzeitig sind die Samen der Sträucher auch Nahrung für Vögel, zum Beispiel für die Stieglitze. Vielen Menschen ist das gar nicht bewusst, oftmals fragen die Mieter nach, warum die Sträucher und Pflanzen nicht zurückgeschnitten werden“, berichtet Gundula Kerekes. Mit Hilfe solcher Veranstaltungen möchte die Gärtnerin darüber aufklären.

Auch schon die Kleinsten sollen lernen, wie mit Natur und Insekten umzugehen ist und wie wichtig diese für unsere Umwelt sind. „Leider passiert es immer wieder, dass Kinder die Schotterbeete oder Blumenwiesen betreten oder Steine entfernen. Daher möchten wir die Kinder aufklären, um solche Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden“, sagt Gundula Kerekes.

Nicht nur in den Kindertagesstätten, sondern auch im Wohnbestand rund um die naturnahen Flächen bietet Gundula Kerekes regelmäßig Veranstaltungen unter dem Motto „Das große Krabbeln“ an und erklärt dort den Kindern, welche Insekten und Tiere in ihren Vorgärten leben.

Regelmäßig sucht der Neusser Bauverein mit Garten- und Umweltpädagogin Gundula Kerekes nach weiteren Standorten für Wildblumenwiesen und naturnahen Flächen, um weiterhin einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten.

Neben den naturnahen Flächen betreut Gundula Kerekes auch die Gartentreffs im Bestand des Neusser Bauvereins. Mit den Mietern pflanzt sie in den Gärten Am Kotthauserweg, Neusser Weyhe und im Hochbeet am MARIBU an der Marienburger Straße Gemüse und Kräuter an. Beim gemeinsamen Kochen oder Kaffeetrinken werden hier Tipps und Tricks zum Gärtnern ausgetauscht. Alle Mieter des Neusser Bauvereins sind jederzeit eingeladen mitzumachen.

Im Gemeinschaftsgarten Neusser Weyhe werden Gemüse und Kräuter angepflanzt.

Damit noch mehr Insekten einen Unterschlupf zum Überwintern und zum Nisten in den Sommermonaten finden, hat der Neusser Bauverein gemeinsam mit den GWN Insektenhotels angeboten. Diese konnten gegen eine Schutzgebühr beim Neusser Bauverein erworben werden. Das eigenommene Geld wird an ein Klimaschutzprojekt gespendet.

Pressemitteilung vom 16. März 2023 (PDF)